Sprachstörungen bei Erwachsenen

Aphasie

Eine Aphasie bezeichnet eine Sprachstörung bei erwachsenen Menschen, die in einem oder in mehreren Teilbereichen der Sprache auftreten kann: Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben. Die Sprachschwierigkeiten entstehen durch die Verletzung für die Sprache verantwortlicher Hirnregionen. Ursachen dafür können ein Schlaganfall, eine Hirnblutung, ein Schädel-Hirn -Trauma, Hirntumoren oder – Operationen, sowie entzündliche Erkrankungen des Gehirns sowie Hirnabbauprozesse (z.B. Demenz) sein.

Eine Aphasie wirkt sich auf die unterschiedlichen sprachlichen Ebenen (Lautbildung, Wortbedeutung, Satzbau) aus. Dadurch entsteht eine Beeinträchtigung des Sprechens, des Sprachverständnisses sowie des Lesens und Schreibens. Auch die Kommunikationsfähigkeit des betroffenen Menschen in seinem sozialen Umfeld ist dadurch eingeschränkt.

Einige typische Symptome sind:
„Phonematische Paraphasien“: bezeichnen Veränderungen der Lautstruktur des verwendeten Wortes. Dabei können einzelne oder mehrere Laute ausgelassen (z.B. Bief statt Brief), hinzugefügt (z.B. Berief statt Brief) oder vertauscht (Bries statt Brief) werden. Die Veränderung kann so weit gehen, dass das Wort vom Kommunikationspartner nicht mehr verstanden wird.

„Semantische Paraphasien“ bezeichnen Veränderungen im Sinngehalt des verwendeten Wortes. Der Betroffene möchte beispielsweise sagen: „Ich esse gerne Suppe.“ Statt des Wortes Suppe benutzt er das Wort „Kuchen“ oder ein beliebig anderes Wort aus einem ähnlichen thematischen Bereich. Häufig werden solche Fehler vom Aphasiker selbst gar nicht bemerkt.

Bei „Wortfindungsstörungen“ liegt das gesuchte Wort auf der Zunge, aber es will nicht herauskommen. Dies tritt auch bei Sprachgesunden gelegentlich auf. Bei einem Aphasiker kann dies jedoch in fast jedem Satz vorkommen und verlangsamt dadurch erheblich den Sprechfluss und die Verständlichkeit des Gesagten.

Störungen der Grammatik treten entweder bei der Bildung von Wörtern oder als Probleme des Satzbaus auf. Bei Problemen der Bildung von Wörtern fällt es schwer z.B. ein Verb zu konjugieren, d.h. er verwendet es dann z.B. in der Grundform (Infinitiv): „Ich gehen“.

Probleme des Satzbaus zeigen sich entweder in einer starken Vereinfachung von Sätzen („Gestern Kaffee trinken“) oder in der Neigung zur Verschachtelung von Sätzen und Wiederholung einzelner Satzteile.

So können Sätze entstehen wie: „Gestern ja da bin ich, da…sie wissen schon, dass jedenfalls… also gestern ne, da bin ich zu Hause gewesen im Haus.“ Die Störungen der sprachlichen Ebenen wirken sich meist nicht nur auf das hörbare Sprechen aus. Häufig sind in gleichem Maß das Schreiben und Lesen, aber auch das Verstehen von Sprache betroffen, d.h. die Sprachverarbeitung ist gestört. So kommt es immer wieder zu Missverständnissen zwischen einem Aphasiker und seinen Gesprächspartnern. Zusätzlich können noch weitere, durch die Erkrankung ausgelöste Begleiterscheinungen mit der Aphasie gekoppelt sein und die Kommunikation erschweren.

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